San Diego – „America’s Finest City“
Ich hatte in verschiedenen Reiseführern, in anderen Reiseblogs und von zahlreichen Einheimischen schon sehr viel Positives über San Diego gelesen bzw. gehört. Und der Spitzname, den San Diego von seinen Bewohnern im Laufe der Jahre erhalten hat, spricht ebenfalls für sich: „America’s Finest City“.
Meine Erwartungen waren also entsprechend hoch als ich in San Diego ankam. Doch dann war da plötzlich dieses Graffiti, welches mich auf dem kurzen Weg vom Bahnhof zum Hotel „begrüßte“. War ich gemeint? War also doch alles nur ein Hype…?
Doch bevor ich die Antworten auf diese Fragen liefere und meinen Aufenthalt in San Diego beschreibe, möchte ich noch kurz auf meine Anreise eingehen.
Die Entfernung zwischen Oxnard und San Diego ist mit 300 Kilometern recht überschaubar. Eine Anreise mit dem Auto wäre also problemlos in wenigen Stunden möglich gewesen. Doch bereits als Kind haben mich die Amtrak-Züge in amerikanischen Filmen fasziniert. Welch ein Zufall also, dass die Amtrak-Strecke von San Luis Obispo nach San Diego einen Zwischenhalt in Oxnard hat. Die Entscheidung war gefallen. Zudem ist Zug fahren in den USA sehr bequem und vergleichsweise günstig. Und ich konnte mich auf den tollen Ausblick konzentrieren 🙂
San Diego ist mit fast 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Kaliforniens und sogar die achtgrößte Stadt der USA. Seine unglaublich schöne Lage direkt am Meer, einige der schönsten Strände Amerikas sowie eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 17 Grad Celsius (zum Vergleich: München mit 9 Grad Celsius) haben die Besucherzahlen von San Diego in den vergangenen Jahren stark ansteigen lassen. Und viele sind scheinbar so begeistert, dass sie sich in San Diego trotz der zum Teil horrenden Immobilienpreise gleich hier niederlassen.
Mit der Wahl meiner Hotels hatte ich bei meinen bisherigen Ausflügen immer großes Glück gehabt. Und dies sollte sich auch in San Diego nicht ändern. Denn meine Unterkunft hätte gar nicht besser in der Stadt liegen können: Mitten im Herzen des „Gaslamp Quarters“, dem Vergnügungszentrum der Stadt, zudem nur wenige Gehminuten vom Hafen entfernt. Einer Erkundung der Stadt zu Fuß stand also nichts mehr im Wege. 😉
Was mit bereits auf den ersten Kilometern durch San Diego auffällt sind die aus meiner Sicht außergewöhnliche Architektur sowie das insgesamt sehr abwechlungsreiche Erscheinungsbild der Stadt. Immer wieder findet man kleine oder große „grüne Inseln“, die zum Stehenbleiben, Hinsetzen und Staunen einladen. Die Parks und Grünanlagen sind zum Beispiel äußerst originell gestaltet. Kein Ort gleicht dem anderen, jede „Insel“ fügt sich perfekt in das Gesamtbild ein.
Und wer es noch grüner mag, der findet sich bei seinem San Diego Besuch auf jeden Fall im Balboa Park wieder. Der fünf Quadratkilometer große Park wurde Ende des 19ten Jahrhunderts gegründet und beheimatet zahlreiche Grünflächen und Museen.
Für die Panama-Kalifornien Ausstellung von 1910 bis 1916 wurden im Park verschiedene Gebäude im neoklassischen Stil erbaut, die mal wie Kirchen und mal wie indische Paläste aussehen. Allein im Balboa Park könnte man vermutlich Tage verbringen. Ich musste meine Zeit etwas einteilen und konnte leider nur zwei Stunden bleiben. Hier einige Eindrücke meines Rundgangs:
In einer Hafenstadt wie San Diego kann man es sich natürlich nicht entgehen lassen, der Marina einen Besuch abzustatten. Neben einem großen zivil genutzten Hafen ist San Diego zusammen mit Norfolk an der Ostküste Heimat der größten Marinebasis der USA. Und so laufen neben Ausflugsschiffen auch große Transportschiffe, Kriegsschiffe und Flugzeugträger regelmäßig in den Hafen ein. Und was bereits für die Stadt und den Balboa Park galt, gilt auch für den Hafen von San Diego: dieser präsentiert sich äußerst abwechslungsreich und weiß auf viele Arten zu begeistern.
Als Tourist musste ich die Stadt und den Hafen natürlich auch noch einmal vom Meer aus bewundern, weswegen ich mich zu einer Hafenrundfahrt entschieden habe. Ein paar Eindrücke hiervon möchte ich Euch ebenfalls nicht vorenthalten:
Wer gut aufgepasst hat, dem ist in den Bildunterschriften bereits zwei Mal die USS Midway aufgefallen. Das liegt daran, dass man um diesen im Hafen von San Diego liegenden Flugzeugträger quasi nicht herum kommt. Zum einen ist er mit 300 mal 75 Metern Grundfläche und der Höhe eines mehrstöckigen Hauses so groß, dass er zwangsläufig auffällt und sich auf das ein oder andere Foto verirrt. 😉 Zum anderen ist er einfach ein faszinierendes „Bauwerk“, dass die Blicke zusätzlich auf sich zieht. Und da die USS Midway, die 1945 ihren Dienst aufgenommen hat, seit 2004 als Museumsschiff zu besichtigen ist, kann man sich den Flugzeugträger auch aus der Nähe anschauen.
Und nachdem ich über das Museum „USS Midway“ im Internet ausschließlich positive Bewertungen gelesen habe und ich mich durchaus für derartige Sehenswürdigkeiten begeistern kann, habe ich der schwimmenden Stadt kurzerhand einen Besuch abgestattet.
Das Besondere an dem Museumsschiff ist zunächst einmal, dass sich eine Gruppe ehemaliger Besatzungsmitglieder gegen die bereits beschlossene Verschrottung des Flugzeugträgers stark gemacht hat und nach einigem Hin und Her die Erlaubnis bekam, das Schiff wieder herzurichten. Das Museum wird vollständig durch ehrenamtliche Helfer betrieben und gewartet. Was einem unglaublichen Aufwand gleichkommen muss. Immerhin waren auf dem Schiff zu seiner Dienstzeit über 100(!) Flugzeuge und 4.000(!) Besatzungsmitglieder gleichzeitig(!) stationiert. Alle Räume des Flugzeugträgers können besichtigt werden. Ausschließlich auf der engen Brücke wird man in kleineren Gruppen von einem ebenfalls ehrenamtlichen Tourguide begleitet. Und da alle Helfer während ihrer militärischen Laufbahn auf der USS Midway gedient haben, gibt es Hintergrundinfos und spannende Anekdoten aus erster Hand.
Zu Beginn meines Artikels habe ich von der Architektur San Diegos geschwärmt, bin den Beweis hierfür aber bislang schuldig geblieben. Da ich hier im Blog ja bereits mehrfach erwähnt habe, dass ich mich mit Architektur absolut überhaupt nicht auskenne, kann ich mich nur zu fachlich völlig unzureichenden Kommentaren hinreißen lassen. 😉
Ich würde es daher einmal ganz vorsichtig so formulieren, dass ich die Architektur in San Diego sehr modern, abwechslungsreich und schick finde. Leider hat bei meinem Besuch der „San Diego Old Town“ der Akku meiner Kamera den Dienst quittiert, ansonsten hätte ich noch ein paar gänzlich andere Eindrücke präsentieren können…
Bislang haben San Francisco und Barcelona meine persönliche Hitliste der schönsten Städte angeführt. San Diego hat aus meiner Sicht durchaus etwas Ähnlichkeit mit diesen beiden Städten, trotzdem jedoch seinen ganz eigenen Charme. Um es kurz zu machen: Ich muss einfach jedem Kalifornien-Reisenden einen Besuch dieser unglaublichen Stadt ans Herz legen – und meine Liste um einen weiteren Eintrag ergänzen… 😉 Ich persönlich war sehr enttäuscht, dass ich meinen Aufenthalt nicht länger geplant hatte – denn ich habe an den zwei Tagen nur einen Bruchteil der Stadt erleben dürfen und werde dies auf jeden Fall in Zukunft nachholen!!
Mein nächster Beitrag wird vermutlich wieder einige Tage auf sich warten lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass etwas Ruhe nach einem meiner Ausflüge durchaus sinnvoll ist 😉 Und der nächste Abstecher in Richtung Los Angeles steht bereits Anfang der kommenden Woche an!
Es ist immer wieder interessant, deine Fakten nach den Stadtbesuchen zu lesen 🙂 Wir haben’s leider nur für einen Tag geschafft und den halb am Strand verbracht.
Als Alleinreisender beschäftigt man sich vermutlich zwangsläufig etwas mehr mit Reiseführer und Handy 😉
Für die Strände in San Diego (genauer gesagt Coronado Beach) habe ich leider nur kurz Zeit gehabt. Wenn ich aber Eure Fotos betrachte, war das vielleicht doch keine so gute Idee…
Allerdings machst Du im Neopren-Anzug eindeutig die bessere Figur als ich, von daher haben wir uns die Stadt schon gut aufgeteilt 😀
Viele Grüße in die Heimat!