Mein Reiseblog: Ein Ostwestfale in den USA

Von Florida bis Kalifornien

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Las Vegas – Ein Schild sagt mehr als 1000 Worte

Las Vegas - Ein Schild sagt mehr als 1000 Worte
Las Vegas – Ein Schild sagt mehr als 1000 Worte

Bei meinen Planungen für die Zeit hier in Kalifornien war relativ schnell klar, dass ein Abstecher nach Las Vegas auf jeden Fall auf dem Programm stehen würde. Zumal man von Las Vegas aus gut Ausflüge in Richtung Grand Canyon, Hoover Staudamm oder Death Valley unternehmen kann. Sollte es also in Las Vegas langweilig werden, könnte man auch das Umland erkunden. Aber das Glücksspielmekka  gestaltete sich deutlich abwechslungsreicher als ich dachte…

Ursprünglich hatte ich geplant, die ca. fünfstündige Autofahrt von Oxnard nach Las Vegas auf mich zu nehmen. Da mein Mietwagen aber einige Tage vor dem Start leichte Zicken machte, habe ich kurzfristig einen der sehr günstigen inneramerikanischen Flüge gebucht und bin von Los Angeles nach Las Vegas geflogen. Die sehr günstigen Benzinpreise hier in den USA (ca. 70 Cent pro Liter) konnten den Flugpreis zwar nicht unterbieten, viel fehlte aber nicht 😉

Blick vom Flughafen-Terminal auf Las Vegas
Blick vom Flughafen-Terminal auf Las Vegas

Zudem braucht man sich in Las Vegas keine Gedanken, darüber zu machen, wie man ohne Auto auskommt. Bereits der Weg vom Flughafen ins Zentrum der Stadt ist mit etwa drei Kilometern Luftlinie sehr gut zu bewältigen. Bei der Landung in Las Vegas hat man das Gefühl, direkt vom Flieger ins Hotelzimmer gehen zu können… Eine Taxifahrt vom Flughafen zu einem der zentral gelegenen Hotels kostet nur etwa zehn Dollar.

Die Monorail verbindet die wichtigsten Punkte entlang des Strips miteinander
Die Monorail verbindet die wichtigsten Punkte entlang des Strips miteinander

Doch auch in der Stadt selbst ist man zu keiner Zeit auf das Auto angewiesen. Das touristisch „erschlossene“ Las Vegas konzentriert sich nämlich fast vollständig auf den knapp sieben Kilometer langen „Las Vegas Boulevard“ – genannt „The Strip“. Theoretisch und praktisch lässt sich Las Vegas also gut zu Fuß erkunden. Nur die zum Teil extremen Temperaturen lassen viele Touristen auf alternative Transportmöglichkeiten zurückgreifen. Zum Glück fährt entlang des Strips die „Las Vegas Monorail“ – eine Einschienenbahn, die die sieben größten Hotels der Stadt miteinander verbindet und damit neben dem Taxi das wichtigste Verkehrsmittel darstellt.

Der Strip liegt zwar im Süden der Stadt stellt aus touristischer Sicht jedoch das "Zentrum" dar
Der Strip liegt zwar im Süden der Stadt, stellt aus touristischer Sicht jedoch das „Zentrum“ dar

Der Strip liegt zwar, wenn man die Stadt auf der Karte betrachtet, im Süden von Las Vegas, die wenigsten Touristen werden jedoch jemals nördlich der bekannten Hotelmeile unterwegs sein. Und auch ich muss gestehen, dass ich mich, mit Ausnahme eines Tagesausflugs, auf diesen Vergnügungsbezirk beschränkt habe. Der Strip erstreckt sich von Norden nach Süden vom Stratosphere Tower (siehe unten) bis zum bekannten Ortseingangsschild (siehe Titelbild dieses Blogbeitrags), welches 1959 aufgestellt wurde. Damit liegt der Strip – das Aushängeschild von Las Vegas – offiziell gar nicht im Stadtgebiet von Las Vegas sondern in den beiden Vororten Paradise und Winchester. Aber da wollen wir mal nicht päpstlicher sein als der Papst 😉

Die Geschichte von Las Vegas geht auf das Jahr 1905 zurück. Bis zu diesem Zeitpunkt war Las Vegas (der Name stammt aus dem Spanischen und bedeutet übersetzt „die Auen“) einzig als Zwischenstopp für die Eisenbahnverbindung zwischen Kalifornien und New Mexico bekannt. Als die Eisenbahngesellschaft im Jahr 1905 große Teile des heutigen Stadtgebietes erwarb, begann die Entwicklung der Stadt. Der Bau des Hoover Staudamms und die Legalisierung des Glücksspiels in Nevada stellten in den 1930er Jahren endgültig die Weichen für die heutige Bekanntheit der Stadt. 1946 eröffnete der Mafiosi Bugsy Siegel eines der ersten Hotelcasinos in Las Vegas: das „Flamingo Hotel“, welches bis heute existiert.

Um noch mehr Touristen nach Las Vegas zu locken, warb man in den 1950er Jahren damit, die nur etwa 100 Kilometer entfernt stattfindenden Atombombentests von der Stadt aus beobachten zu können. So wurden auf zahlreichen Atombomben-Partys unter anderem „Miss Atombombe“-Wahlen durchgeführt… Kein Scherz!

Die strahlende Hotel-Glitzerwelt von Las Vegas bei Nacht
Die strahlende Hotel-Glitzerwelt von Las Vegas bei Nacht

Heute ist Las Vegas zum Glück nur noch für Glücksspiel, Nachtleben und seine extravaganten Hotels bekannt. Und von allem gibt es in Las Vegas mehr als genug! Dreh- und Angelpunkt des gesamten touristischen Treibens sind die etwa 30 Casinohotels. Diese Extrembauten beherbergen, wie im Falle des „Venetian Resort Hotels“, bis zu 7.000 Zimmer, zahlreiche Geschäfte, Restaurants, Bars und natürlich Casinos. So lässt sich bereits in einem der Hotels locker ein ganzer Tag verbringen. Wenn man auf Glücksspiel, Essen, Trinken und Feiern steht 😉 Die aus meiner Sicht bekanntesten Hotels in Las Vegas sind das MGM Grand Hotel, das Bellagio, das Ceasars Palace, das bereits erwähnte Flamingo, das Mirage sowie das Luxor. Das erst kurz vor der Jahrtausendwende eröffnete „Venetian Resort“ ist aufgrund der oben genannten Kapazitäten übrigens der größte Hotelkomplex der Welt. Obwohl ich ihn vorher nicht kannte.

Anbei ein paar Impressionen von einigen der genannten Hotels:

Für das "New York, New York" wurde die Skyline von Manhattan nachgebaut
Für das „New York, New York“ wurde die Skyline von Manhattan nachgebaut
Das Bellagio, das für seine Wasserspiele weltberühmt ist (siehe Video weiter unten)
Das Bellagio, das für seine Wasserspiele weltberühmt ist (siehe Video weiter unten)
Das "Paris Las Vegas" mit einer 165 Meter hohen Eiffelturm-Kopie
Das „Paris Las Vegas“ mit einer 165 Meter hohen Eiffelturm-Kopie
Im bekannten Mirage traten 13 Jahre lang Siegfried & Roy auf
Im bekannten Mirage traten 13 Jahre lang Siegfried & Roy auf
Das sehr moderne Cosmopolitan wurde erst 2010 eröffnet
Das sehr moderne Cosmopolitan wurde erst 2010 eröffnet
Das "Caesars Palace" wurde im Stil eines römischen Palastes gebaut
Das „Caesars Palace“ wurde im Stil eines römischen Palastes gebaut

Natürlich wollte ich meine Zeit nicht nur mit Hotels und Casinos verbringen. Und so habe ich mich neben meinem Tagestrip zum Grand Canyon für vier abendliche Events entschieden.

Sehr witzig: Die Comedy Magic Show von Mac King
Sehr witzig: Die Comedy Magic Show von Mac King

Zu Las Vegas gehören neben dem Glücksspiel aus meiner Sicht auch die zahlreichen von den Hotels veranstalteten Shows. Hier gibt es von Musicals über Rock bis zu Magie und Comedy alles, was das Herz begehrt. Und die beiden zuletzt genannten Themen verbindet der Star meines ersten Showbesuchs auf perfekte Art und Weise. Mac King, dessen Programm viele Jahre in Folge zum besten von Las Vegas Event wurde, bietet in seiner sehr sympathischen, witzigen und überraschenden Show beste Unterhaltung für Jung und Alt. Dabei überzeugen sowohl seine magischen Tricks als auch seine komischen Momente. Als Mac King auf der Bühne einen Jungen aus dem Publikum mit einem Bärenkostüm fast zu Tode erschreckt, lache ich Minuten lang Tränen. Auch im persönlichen Gespräch nach dem Auftritt präsentiert sich Mac King als sympathischer Kerl. Als ich ihm von meiner Herkunft erzähle, berichtet er stolz davon, in diesen Tagen seine ersten beiden Shows in Deutschland durchführen zu können.

Guns N' Roses live in Las Vegas
Guns N‘ Roses live in Las Vegas

Wie es der Zufall wollte, spielen die Guns N‘ Roses (eine der Bands durch die ich damals mit härterer Musik in Berührung kam) derzeit in Las Vegas einige Shows. Diese Chance konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen 😉 Für ihr Alter haben die Herren Axl Rose und Co verdammt gut gerockt. Die Lichtshow musste in Las Vegas natürlich erstklassig sein, der Sound war ebenfalls glasklar. Und mit einer Spielzeit von dreieinviertel Stunden (!) und 32 gespielten Stücken wurde jeder der 5.000 anwesenden Fans bestens bedient.

Für die Hard Rock Fans unter Euch hier noch ein Live-Ausschnitt aus dem Stück „Paradise City“:

 

Erst vor wenigen Wochen wurde in Las Vegas das amerikanische Pendant zum „London Eye“ in Betrieb genommen – ein überdimensionales Riesenrad mit einer Fahrtzeit von 30 Minuten. Der „High Roller“ bietet an seiner höchsten Stelle aus 167 Metern einen unglaublichen Blick auf die Stadt. Seht selbst:

Das 167 Meter hohe Riesenrad "High Roller"
Das 167 Meter hohe Riesenrad „High Roller“
Der Las Vegas Strip bei Nacht
Der Las Vegas Strip bei Nacht

Für meinen letzten Abend habe ich mich für einen Besuch der David Copperfield Show im MGM Grand Hotel entschieden. Die eigentlich sehr teuren Tickets gibt es zum Glück einen Tag vor der jeweiligen Veranstaltung als „Restbestände“ für unter 50% des eigentlichen Preises. Gleiches gilt übrigens auch für alle anderen Shows. Falls Ihr also mal in Las Vegas sein solltet, kauft auf keinen Fall im Voraus Karten für die Shows!

David Copperfield mit dem Ergebnis einer seiner Tricks
David Copperfield mit dem Ergebnis einer seiner Tricks

Die Copperfield Show ist unter dem Strich durchaus einen Besuch Wert. Die Tricks, die ich zum Glück größtenteils nicht kannte, sind durchweg beeindruckend und abwechslungsreich. Auch Copperfield selbst ist ein sympathischer und charismatischer Gastgeber. Nichtsdestotrotz merkt man der Show an, dass sie zwei Mal täglich durchgeführt wird. So ist alles fast ein bisschen zu perfekt und eingespielt. Richtig gut wird Copperfield immer dann, wenn er improvisieren kann. So hieß zum Beispiel eine der zahlreichen Damen, die Herr Copperfield im Laufe seines Programms auf die Bühne holt, ausgerechnet „Claudia“. Den ganzen Abend lang hat Copperfield über diesen Zufall selbstironische Witze gemacht.

Einige der Hotels bieten übrigens neben ihren Bühnenshows auch im Freien gute Unterhaltung. Am bekanntesten ist hier sicherlich die Wassershow des Bellagio Hotels, bei der 1.200 Düsen in einem künstlichen See Fontänen bis zu 140 Meter in die Höhe schießen. Das Schauspiel findet mehrmals die Stunde zu wechselnden Musikstücken statt. Dabei sind Wasser, Licht und Musik perfekt aufeinander abgestimmt – wirklich beeindruckend! Hier zwei kurze Ausschnitte der Show:

 

Bevor mich am Freitagabend mein Flieger wieder zurück in Richtung Los Angeles brachte, habe ich noch kurz dem Stratosphere Tower im Norden des Strips einen Besuch abgestattet. Der 350 Meter hohe Turm ist das höchste Bauwerk in den USA nördlich des Mississippi. Ein Fahrstuhl bringt einen mit 33 km/h in nur 37 Sekunden zur Aussichtsplattform, die einen unglaublichen Blick auf Las Vegas bietet. Auch hier möchte ich Euch ein paar Schnappschüsse nicht vorenthalten:

Der 350 Meter hohe Stratosphere Tower bietet einen tollen Ausblick
Der 350 Meter hohe Stratosphere Tower bietet einen tollen Ausblick
Der Las Vegas Strip vom Stratosphere Tower aus fotografiert
Der Las Vegas Strip vom Stratosphere Tower aus fotografiert
Downtown Las Vegas mit dem Red Rock Canyon im Hintergrund
Downtown Las Vegas mit dem Red Rock Canyon im Hintergrund

Ein kurzes Fazit zu Las Vegas aus meiner Sicht: Wer die Chance hat, Las Vegas zu besuchen, sollte sie nutzen. Natürlich bietet Las Vegas nicht die „Kultur“, die andere US-Städte bieten. Dafür hat man hier seine eigene Neon-Kunstform geschaffen, die durchaus zu begeistern weiß. Eine Woche kann man hier durchaus verbringen, ohne dass es langweilig wird. Vor allen Dingen, wenn man die zahlreichen Möglichkeiten für Tagestrips in das Umland nutzt.

Doch auf meinen Tagestrip zum Grand Canyon und zum Hoover Staudamm werde ich hier im Blog erst in den kommenden Tagen eingehen…

Freut Euch auf einige beeindruckende Bilder! 🙂

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